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Pausa – Die Regionalligaringer der WKG Pausa/Plauen schafften beim RC Germania Potsdam ein 14:14-Unentschieden und sicherten sich damit vor dem letzten Kampftag den Bronzerang.
Der RC Germania Potsdam ist die Wundertüte der Saison, mit voller Mannschaft hätten die Havelstädter wohl in den Medaillenkampf eingegriffen, doch dann hatte die Mannschaft um Swen Lieberamm große Verletzungsprobleme.
In einem spannungsgeladenen Kampf gab es zunächst ständige Führungswechsel, so verlor Moritz Wermig (61 kg/GR) im ersten Duell gegen den Deutschen Juniorenmeister Anton Schneider, der von Greifswald zum RCG Potsdam kam, mit 0:15 und auch Michal Bielawski (130 kg/FR) unterlag gegen seinen Landsmann Filip Szucki, gegen den er schon in der Hinrunde mit 2:5 das Nachsehen hatte, auch in Potsdam mit 1:5.
Das Limit bis 66 Kilo/FR ließ Potsdam unbesetzt, so kam Noorallah Ahmadi zu kampflosen vier Mannschaftspunkten, denen Artsiom Shumski (98 kg/GR) gegen Ole Sterning durch einen Schultersieg weitere vier Zähler hinzufügte. Schon im Hinkampf hatte Shumski dem Duell gegen den Vizeweltmeister der U-17 von 2024 mit einem Schultersieg eine entscheidende Wende gegeben, diesmal ließ der polnische Auswahlringer in den Reihen der WKG Pausa/Plauen nichts anbrennen.
Im letzten Duell vor der Pause verteidigte sich Sportschüler Sebastian Wagner (71 kg/GR) gegen den international erfahrenen Routinier Radu Cataraga aus Moldawien beim 1:6 tapfer und ließ nur zwei Mannschaftszähler gegen den Potsdamer zu. Damit deutete sich zur Halbzeit angesichts des 8:8 bereits eine knappe Entscheidung an.
Zum Auftakt der zweiten Hälfte des Kampfabends ging die WKG Pausa/Plauen mit einem Zwischenspurt erneut in Führung, Hannes Thiesler (86 kg/FR) setzte sich gegen Maximilian Schäfer mit 6:0 Punkten durch und Eryk Maj (75 kg/FR) legte einen 16:0-Überlegenheitserfolg über Felix Liedke zur 14:8-Führung nach.
Doch dann wollten es die Havelstädter vor über 300 Zuschauern, die sie euphorisch antrieben, noch einmal wissen. Max Schmalfuß (80 kg/GR) unterlag gegen den erfahrenen Simon Papsdorf mit 1:9 Punkten. Chris Militzer, der einst für Potsdam die Ringerstiefel schnürte, machte gegen den starken Tschechen Daniel Varga einen großen Kampf, den er mit 4:9 zwar verlor, doch mit der knappen Niederlage hatte er großen Anteil am Unentschieden, denn der Ausgang des letzten Duells zwischen Andrei Zugrav (80 kg/FR) und dem polnischen Freistilspezialisten Mateusz Pedzicki war ungewiss.
Und so entwickelte sich das letzte Duell zu einem Höhepunkt, den Kriminalautor Alfred Hitchcock nicht spannender hätte schreiben können. Zugrav ging mit 8:0 in Führung, Pedzicki holte bis zum 6:8 auf, als Zugrav erneut eine Zweierwertung gelang. Doch der Potsdamer ließ nicht locker und erreichte bis zur letzten Minute ein 10:10. Zugrav legte eine halbe Minute vor Kampfende erneut zwei Zähler vor, die Pedzicki mit dem Schlusspfiff ausgleichen konnte und mit der zuletzt vergebenen Wertung den Siegpunkt erkämpfte. Der von der WKG-Bank geforderte Videobeweis zeigte, dass die Wertung noch innerhalb der Kampfzeit erfolgte. Für die verlorene Challenge erhielt Pedzicki einen weiteren Punkt zum 13:12 und rettete mit seinem knappen ‚Last Second-Point' das Unentschieden für den RC Germania Potsdam.
Der WKG Pausa/Plauen ist der Bronzerang nicht mehr zu nehmen, "… das große Saisonziel ist erfüllt und wir blicken nun auf den letzten Saisonkampf vor großer, heimischer Kulisse am kommenden Samstag, wenn die 1. Männermannschaft die Reserve des FC Erzgebirge Aue empfängt und die 2. Mannschaft im Vorkampf den Meistertitel in der Sachsenliga klar macht", freut sich der KSV-Vorsitzende Ulrich Leithold auf den Schlussakkord, der in eine zünftige Feier münden soll.
Jörg Richter 
Die Erfahrung von Routinier Artsiom Shumski (rotes Trikot) siegte wie schon im Hinkampf gegen den Vizeweltmeister der U-17 von 2024 Ole Sterning durch Schultersieg.