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Pausa – Das Vogtland-Derby zwischen der WKG Pausa/Plauen und der WKG Markneukirchen II/Gelenau hat gehalten, was es versprochen hat. Spannender hätte es gar nicht kommen können, erst im letzten Duell rettete Sid Wetzel (80 kg/GR) trotz einer Niederlage den Sieg der Gastgeber aus dem unteren Vogtland.
Beim Stand von 15:11 durfte sich Sid Wetzel keine vorzeitige Niederlage gegen den starken polnischen Kämpfer Kamil Czarnecki durch Schulterniederlage oder technische Überlegenheit (15 Punkte Differenz) des polnischen Ringers in den Reihen der WKG Markneukirchen II/Gelenau leisten. Und der Sohn des KSV-Präsidenten Andre Wetzel ließ Herzblut auf der Matte, nach sechs Kampfminuten stand es 0:12, damit wanderten nur drei - statt der von der Gästebank erhofften vier Zähler auf das Konto der WKG Markneukirchen II/Gelenau zum 15:14-Endstand für die Gastgeber. Grenzenloser Jubel bei den zahlreichen Fans, die sich zum Start des ersten Saisonkampfes eine Choreo einfallen ließen.
Der Punktkampf begann ungewohnt, mit den Gewichtsklassen 75 Kilo/FR und 80 Kilo Freistil, wobei die beiden Neuzugänge Andrei Zugrav (aus Hannover) und Hannes Thießler (aus Taucha) schon gleich 6 Mannschaftspunkte auf das Konto der Gastgeber packten. Der dritte Neuzugang Zhalavdi Sokuev (61 kg/FR) ging zwar schnell in Führung, musste dann dem hohen Tempo von Gelenaus Haydar Afshar Tribut zollen und unterlag dann noch 4 Sekunden vor Kampfende mit 7:22 Punkten, was den Gästen die ersten vier Zähler bescherte.
Markneukirchens Niklas Richter (130 kg/GR) wehrte sich tapfer gegen den polnischen Auswahlrecken Artsiom Shumski, doch der machte aus der angeordneten Bodenlage gleich 8 Zähler und legte dann in der zweiten Runde des Kampfes zum 16:0-Überlegenheitserfolg für die WKG Pausa/Plauen nach.
Carl Hocke (66 kg/GR) verhinderte beim 2:10 eine vorzeitige Niederlage gegen Ismail Aliev, der von Berlin nach Gelenau rückte. Zur Pause schmolz der Vorsprung der Gastgeber auf 10:7.
Den Rückstand machte Radoslav Baran (97 kg/FR) für die WKG Markneukirchen II/Gelenau gegen seinen Landsmann Michal Bielawski in Diensten der WKG Pausa/Plauen wett, der 36-jährige Baran ließ mit Schnelligkeit, Konterattacken und Techniken im Bodenkampf selbst das fachkundige Pausaer Publikum mit der Zunge schnalzen, der am Ende beim 9:1 drei Mannschaftspunkte zum 10:10-Ausgleich holte.
Eryk Maj (71 kg/FR), der vor dem Kampf vom KSV-Präsidenten Andre Wetzel und dem KSV-Vorsitzenden Ulrich Leithold als Sportler des Jahres 2024 geehrt wurde, spielte gegen Markneukirchens Johannes Adler seine Routine aus und gewann mit 5:1 Punkten. Doch dann geriet der sicher geglaubte Überraschungserfolg für die WKG Pausa/Plauen noch einmal ins Wanken, als David Adler (86 kg/GR) gegen den jungen Gelenauer Erwin Lerchenberger bedingt durch die zuletzt vergebene Wertung mit 1:1 unterlag.
Einen offenen Schlagabtausch lieferten sich Max Schmalfuß (75 kg/GR) und Gelenaus Heorhii Karakash, das Pausaer Eigengewächs sicherte mit einem 14:6-Sieg zumindest ein Unentschieden ab. Im letzten Duell waren es die Fans, die Sid Wetzel immer wieder antrieben, der gegen Kamil Czarnecki ein Kämpferherz zeigte und den 15:14-Gesamtsieg festzurrte.
Björn Lehnert, Trainer der WKG Markneukirchen II/Gelenau: "Es war ein absoluter Spitzenkampf, Erwin Lerchenberger hat uns im Rennen um ein Unentschieden gehalten, doch dann hat es doch nicht ganz gereicht".
Kevin Drehmann: Trainer der WKG Pausa/Plauen: "Das war ein Einstand nach Maß gegen den ungeschlagenen Staffelsieger des Vorjahres, ich hatte eigentlich noch mehr Punkte erwartet, die wir liegengelassen haben, aber am Ende haben wir die Siegpunkte eingefahren, wir sind alle sehr glücklich".
Im Vorkampf besiegte die 2. Mannschaft der WKG Pausa/Plauen, die in dieser Saison vom KSV Pausa aus organisiert wird, den ersatzgeschwächt angereisten KFC Leipzig II mit 18:6 und setzte sich damit gleich an die Tabellenspitze der neugebildeten Landesliga Sachsen.
Jörg Richter
Fotos: Jörg Richter