Kraftsportverein Pausa e. V.

111 Jahre Ringen in Pausa – Kalenderblätter (Teil 3)

Pausa - Es begann eine wechselvolle Geschichte des Pausaer Ringkampfsportes, nach dem schweren Start unter völlig neuen Voraussetzungen in der neu gegründeten, jungen Deutschen Demokratischen Republik.

 

Der 2. Weltkrieg hatte tiefe Wunden gerissen. 25 Ringer aus Pausa waren auf den Schlachtfeldern geblieben, viele kehrten spät aus der Kriegsgefangenschaft nach Hause zurück. Dennoch konnte nach Aufhebung der Kampfsport-Beschränkungen durch die russische Kommandantur in Plauen recht schnell wieder gerungen werden. Unter der Leitung von Hans Wappler und ab 1958 von Herbert Prager gelang der Neustart mit einer jungen Ringer-Riege. 1955 wurden – wie im 2. Teil der Dokumentation bereits geschildert, DDR-Meisterschaften im Nachwuchsbereich ausgetragen, während eine Männermannschaft zunächst in der DDR-Liga um Punkte kämpfte. Bereits 1954 gelang der Aufstieg in die höchste Kampfklasse, wo Greiz und Leuna vom Neustart weg als stärkste Mannschaften galten und die Titel unter sich aufteilten. Rudi Bauer, Manfred Schmalfuß, Werner Jakob, Rudi Schlegel, Erwin Beck, Werner Woratsch, Hans Sieber, Karl Hans und Heinz Wappler, Werner Spitzbarth kämpfen sich damals in der Pausaer Männermannschaft bis zur DDR-Spitze durch.

 

Auch der Vereinsname änderte sich mit dem Neubeginn nach dem 2. Weltkrieg. So trugen die Ringer aus Pausa von 1946 bis 1949 den Namen des Chemie-Werkes Kautas, traten später als "Chemie Pausa" an und waren als Betriebssportgemeinschaft (BSG) eng mit dem Chemiewerk Kautas (VEB Rotpunkt) verbunden.

 

Ab 1960 bahnte sich ein tiefer Einschnitt an, denn einige der besten Ringer gingen an die Leistungszentren, die in der DDR in Leipzig, Zella-Mehlis, Jena, Halle, Luckenwalde, Rostock, später Frankfurt(O.), gebildet wurden. So zog es auch Klaus Wappler zum ASK Rostock, wo er gemeinsam mit den späteren Olympiasiegern Rudolf Vesper und Lothar Metz trainierte. Andere Athleten aus Pausa wurden fortan in Zella-Mehlis oder Leipzig auf eine internationale Laufbahn vorbereitet. Der Aderlass war in Pausa nicht zu verkraften. Zwischen 1965 und 1968 nahm keine Mannschaft aus der Erdachsenstadt an Mannschaftskämpfen im DDR-Ligensystem teil.

 

Doch es fehlte nicht nur an aktiven Ringern, sondern auch an Nachwuchstrainern und Funktionären und so entstanden auch im Nachwuchsbereich Lücken. Erst als Klaus Wappler nach 8 Jahren beim ASK Rostock in Pausa die Zügel in die Hand nahm, ging es wieder aufwärts, oder besser gesagt, steil nach oben. Günter Mayer wurde 1968 Leiter des Talentezentrums, ein Jahr später löste Klaus Wappler den langjährigen Vorstand Herbert Prager an der Vereinsspitze ab. Die Nachwuchsarbeit wurde forciert und die Talentschmiede wuchs schnell zu einem der besten Talentezentren im damaligen Bezirk Gera. Mit seinem DDR-Meistertitel läutete Frieder Mayer die wohl erfolgreichste Zeit der Pausaer Ringer zwischen 1949 und 1989 ein.

 

50 DDR-Meistertitel, 12 Spartakiadesieger, ein 2. Platz beim Jugendwettkampf der Freundschaft, über 100 Medaillen bei DDR-Bestenermittlungen und 6 FDJ-Pokalsiege stehen in der Pausaer Ringer-Chronik zu Buche. Auch die neu gebildete Männermannschaft schwingt sich zu neuen Höhen auf. Chemie Pausa wird 1979, 1981 und 1983 DDR-Mannschaftsmeister der Oberliga im klassischen Ringkampf, dazu kommen noch Vizemeistertitel und ein Bronzerang in 15 Jahren Oberligageschichte der Pausaer Ringer. Insgesamt 35 Ringer schlugen an den Sportschulen in Zella-Mehlis, Jena, Leipzig, aber auch in Frankfurt(O.) eine leistungssportliche Laufbahn ein.

 

Mit der politischen Wende in Deutschland wurden 1989 die Weichen für den Sport in Ostdeutschland erneut neu gestellt, was auch für die Ringer in Pausa viele Veränderungen mit sich brachte. Aus den Talentezentren wurden eigenständige Vereine, so auch in Pausa, wobei die geschaffene Basis am Nachwuchs-Leistungszentrum den Wogen der Neuerungen stand hielt.

 

Ab 1989 kämpften die Ringer im Großverein "SV Erdachse Pausa". Doch die Abteilungen blieben nur kurze Zeit unter dem Hut des Gesamtvereins, nach den Turnern verließen 1992 auch die Ringer den "SV Erdachse" und gründeten sich als Einspartenverein "KSV Pausa" neu. Damit nahmen die Ringer ihren alten Namen erneut an, unter dem sie vor dem 1. Weltkrieg schon einmal bekannt waren.

 

Jörg Richter

 

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